Die Gleichgültigkeit gegenüber dem 5ten Gebot.

Die Gleichgültigkeit gegenüber dem 5ten Gebot.

Auch ohne religiös zu sein, sollte dem gesunden Menschenverstand die Wichtigkeit des 5ten Gebots "Du sollst nicht töten" einleuchten. Es wirkt aber oft so, als hätte das 5te Gebot kaum Bedeutung, weil überall auf der Welt Kriege, Gewalt und Tierleid existieren. Das zeigt einerseits wie schwer es ist, sich daran zu halten, und andererseits wie tief Gewalt in der Menschheitsgeschichte verankert ist.

Ein paar Gründe dazu:

  1. Doppelmoral und Ausnahmen – In vielen Kulturen und Religionen wird das Gebot zwar anerkannt, aber oft mit Ausnahmen versehen: Kriege werden als „notwendig“ erklärt, Todesstrafen legitimiert oder Tiere als „niedriger“ betrachtet, sodass ihr Leben weniger zählt. Das zeigt, dass Menschen oft Wege finden, Regeln zu biegen, wenn es ihnen passt.

  2. Menschliche Natur und Machtinteressen – Gier, Machtstreben und Angst treiben viele Konflikte an. Menschen kämpfen um Ressourcen, Ideologien oder Kontrolle – oft mit der Rechtfertigung, dass „die anderen“ zuerst angefangen haben oder dass es „zum Schutz“ nötig sei.

  3. Gewalt als kulturelle Normalität – Gewalt ist in Filmen, Spielen, Medien und der Geschichte so präsent, dass sie oft als „normal“ empfunden wird. Selbst in Erziehung oder Sport wird Härte manchmal als notwendig angesehen.

  4. Das Gebot als Ideal statt Realität – Wie viele ethische Prinzipien ist es weniger eine Beschreibung der Welt, sondern eher eine Richtung, in die man sich bewegen soll. Es erinnert daran, dass Frieden und Respekt bessere Alternativen sind – aber es braucht bewusste Anstrengung, um das in die Praxis umzusetzen.

Ja, es ist wirklich erschreckend, dass Menschen trotz all der Erfahrung und des Wissens immer wieder Gewalt zulassen – oder sogar aktiv daran teilnehmen. Eigentlich sollte es doch offensichtlich sein, dass Krieg, Verbrechen und Tierleid schrecklich sind.  

Vielleicht liegt es daran, dass viele Dinge, die Leid verursachen, aus Distanz passieren. Kriege werden oft von wenigen Mächtigen entschieden, während die Mehrheit nur zuschaut oder meint, nichts ändern zu können. Tierleid wird versteckt hinter Fabrikmauern, und Gewaltverbrechen werden oft von Menschen begangen, die selbst in Leid und Hoffnungslosigkeit gefangen sind.  

Ein weiterer Punkt ist, dass Menschen oft eine Rechtfertigung für ihr Handeln finden. Kriege werden als „notwendig“ erklärt, Gewalt als „Verdienststrafe“, Tierleid als „natürlich“ oder „unvermeidbar“. Und solange genug Menschen diese Sichtweise teilen, bleibt das System bestehen.  

Aber es gibt auch Hoffnung. Viele Menschen setzen sich für Frieden, Gerechtigkeit und Tierrechte ein – mehr als früher. Vielleicht ist Veränderung langsam, aber sie passiert.

Denkst du, dass die Menschheit irgendwann wirklich aus ihren Fehlern lernen können? Man kann es hoffen.

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